Solare Klostergeschichten:
Chronik des Photovoltaik-Symposiums von 1986 bis 2017

Als das Symposium Photovoltaische Solarenergie vor 32 Jahren erstmals stattfand, war Solarstrom noch fast unbezahlbar und blieb deshalb den Idealisten vorbehalten. Die Netzeinspeisung war praktisch unbekannt, und die frühen Solarpioniere speicherten den Solarstrom in Batterien, um Kleingeräte mit sauberem Strom versorgen zu können.

Als sich die wenigen PV-Experten, die es damals gab, im April 1986 erstmals im Kloster Banz in Bad Staffelstein trafen, war das Ergebnis ernüchternd, denn die Veranstalter meinten, der ganze Aufwand hätte sich für 47 Teilnehmer nicht gelohnt.

Aber nur wenige Tage später explodierte ein Kernreaktor in Tschernobyl, und diese Katastrophe änderte alles. Die Bundesregierung verstärkte die Förderung der Photovoltaik, neue Forschungsinstitute wurden gegründet, und das Symposium wuchs mit der Branche.

Der deutsche PV-Markt wuchs bis 2012 von 10 MW auf 7.600 MW und die Teilnehmerzahl des Symposiums von 47 auf 1030. Das Kloster Banz wurde zum beliebtesten Treffpunkt der Photovoltaiker und war schließlich hoffnungslos überfüllt. Der Niedergang der Branche ging auch am Symposium nicht spurlos vorbei. Die Teilnehmerzahl ist auf den Stand von 1995 abgesunken. Aber die Anziehungskraft des Klosters ist immer noch so stark, dass man sich um die Existenz der Veranstaltung keine Sorgen machen muss.

Keine andere Tagung bildet das wechselvolle Schicksal der deutschen PV-Szene so gut ab wie das Staffelsteiner Symposium. Die Chronik berichtet von großen Hoffnungen und euphorischen Stimmungen ebenso wie von schmerzhaften Enttäuschungen und lähmender Niedergeschlagenheit.

Angetrieben von Idealismus und Begeisterung, hat sich die Photovoltaik in Deutschland prächtig entwickelt. In der Euphorie des fast schon tropischen Wachstums nahmen viele die warnenden Signale nicht ernst, sondern ließen sich von der optimistischen Stimmung leiten, dass es immer weiter aufwärts gehen würde.

Erst als deutlich wurde, dass die deutsche PV-Industrie dem Ansturm der Hersteller aus Fernost nicht gewachsen war, traten die Versäumnisse ans Licht. Die PV-Branche hat den Export vernachlässigt und zu wenig in Forschung und Entwicklung investiert. Die Solararchitektur blieb in den Kinderschuhen stecken, weil man mit Modulen, die man einfach aufs Dach schraubt oder noch einfacher auf der Grünen Wiese aufständert, viel mehr Geld verdienen konnte. Die Bundesregierung brauchte viel zu lange, um ein Anlagenregister aufzubauen, sodass sie jahrelang im Dunkeln tappte und keine Ahnung hatte, wie groß der Markt wirklich war. Völlig unbekannt waren die tatsächlichen Investitionskosten, sodass die Festlegung der Einspeisevergütung mit den realen Preisen nicht viel zu tun hatte.

Die PV-Branche hat die Talsohle nun offenbar durchschritten und ist aus dem Gröbsten heraus, sodass es nun Gelegenheit gibt, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten. Das vorliegende Buch soll dazu beitragen.

Titelbild Solare Klostergeschichten Detlef Koenemann: Solare Klostergeschichten.
Chronik des Symposiums Photovoltaische Solarenergie in Bad Staffelstein von 1986 bis 2017. Verlag epubli, Berlin November 2018

Zu bestellen für 36,00 € zzgl. 2,95 € Versand
per Mail an info@detlef-koenemann.de

Hier können Sie einige Kapitel des Buches „Solare Klostergeschichten“ probelesen:

1991-1995, Netzeinspeisung und kostengerechte Vergütung

1996-1999, Gründerjahre in Deutschland

2002-2004, Steigflug in die Wolken